Wie die Bibliografie in der Literatur
sollen die Diskografien systematisch die Musikaufnahmen (Walze, Schellack,
Single, Langspielplatten usw.) auflisten, um Interessenten einen Überblick zu
verschaffen.
Die
Mindestanforderungen der Zusammenstellung sind:
Musiktitel,
Sänger, Musiker, Band, Komponisten, Matrizen-Nummer, Plattenlabel mit
Katalog-Nummer und Jahr.
Wissenschaftlich
orientierte Diskografien beinhalten zudem noch weitere Angaben wie die
beteiligten Tonstudios, Aufnahmedaten, die Katalog-Nummer des Musiklabels, die
namentliche Aufzählung der Besetzung oder Begleitung nebst gespieltem
Musikinstrument, die Matrizen-Nummer in chronologischer Reihenfolge, Musikstil,
die Spieldauer. Personen, die sich vorrangig mit der Erstellung von
Diskografien beschäftigen, nennt man Diskografen.
Bei
guten Diskografen ist folgenden chronologischer Reihenfolge Standard:
Matrizen-Nummer
und/oder Aufnahmedaten
Quellen einer Diskografie sind die
Aufzeichnungen der Tonstudios oder der Plattenlabels. Das Aufnahmeprotokoll
(Aufnahmebuch oder File Cards) beinhaltet Aufnahmedatum, Aufnahmezeitraum, die
Besetzung und weitere Daten. Diese Aufnahmedaten bilden die entscheide
Grundlage für spätere Diskografien. Durch Kriege und Konkurse sind viele
Aufnahmebücher verloren gegangen. Hier sind vorhandene Kataloge der Hersteller hilfreich.
International hat sich folgendes
Schema durchgesetzt:
1. Joe Green's Novelty Orchestra: As/2vn/?p/pac/sb/Joe Green-marimba
2. Marimba Novelty Orchestra New
York, 05.10.1934
3. Auf
Vocalion als: Green, Joe & His Orchestra. Gesang:
Parker, Jack (JP)
4. 16103- Water Under The Bridge - vJP Vocalion 2813
16104- Rain - vJP Vocalion 2813
16105- Must
We Say Goodnight (So Soon)
- vJP Vocalion 2825
16106- If
You Love Me, Say So! - vJP Banner
33345, Oriole 3089, Perfect
16073,
Romeo
2463, Vocalion 2825
Erläuterungen:
1. Bezeichnung des Interpreten und die Besetzung
2. Interpreter und Begleitung gefolgt vom Namen des Tonstudios
sowie Ort und Datum der Aufnahme.
3. Interpreterangabe bei Verwendung eines Pseudonyms. Diese Angabe ist auch an
anderer Stelle oder am Ende als Notiz vorhanden.
4. Die Matrizen-Nummer ist die Ordnungskennzahl eines
Tonstudios, unter der das Master-Band registriert ist. Es folgt der Titel des
Musikstücks und meisten das Vokalistenkürzel (-vJP) und dann die Katalog-Nummer.
In diesem Beispiel werden die Aufnahmen von Joe Green's Novelty
Orchestra nur auf Vocalien
unter diesem Namen veröffentlicht. Alle anderen Veröffentlichungen als Marimba Novelty Orchestra.
In Deutschland hat sich folgendes
Schema durchgesetzt:
Hans Georg Schütz, Akkordion mit seinem kleinen Orchester (2649) 25.10.1937,
Berlin, Lützowstraße 111
7351-GR8 Ich kenn’ ein Haus in
Paris Grammophon
2649 A
Walzer aus
dem Film „Man spricht über Jacqueline“.
Musik: Profes, Anton/Text: Beckmann, Hans Fritz
Gesang:
Dorn, Paul [=Hagedom] ist auf der Platte nicht
angegeben.
7352½GR8 Lolisette Grammophon
2649 B
Bal Musette-Walzer Polydor
513272
Musik:
Schütz, Hans Georg
Diskografien erfüllen überwiegend den Informationsbedarf der Sammler. Für die Musikindustrie ist das nur ein Nebenprodukt ihrer Aufnahmebücher und Kataloge. Diskografien organisieren die musikologischen Daten und zeichnen die Produktion der Tonträger möglichst vollständig auf. Diskografien sind ein Hilfsmittel beim Studium der Entwicklung der verschiedenen Musikrichtungen und eine bedeutsame Hilfe für den Sammler.
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